750 Jahre Schloßau - ein Fest für Generationen

(lm) „750 Jahre Schloßau – Wir feiern! Feiert mit!“ Die Einladung an den Ortseingängen war nicht zu übersehen, und auch mit einem Jahr Verspätung wurde dieses besondere Jubiläum im und um das Schloßauer Schulgebäude gebührend gefeiert. Hatte man zusammen mit den Schloßauer Musikanten das Festwochenende bereits am Samstag im Rahmen einer unterhaltsamen „Night of 750“ eröffnet, so war der Festsonntag doch das absolute Highlight für alle Altersklassen und Ansprüche

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 Bereits der ökumenische Festgottesdienst unter dem Motto „Friede sei in deinen Mauern“ mit Wortgottesdienstleiterin Katrin Fleischmann und Prädikantin Gabriele Stiebig war besonders. Aktuelle Ereignisse aufgreifend, wurde dabei deutlich, wie wertvoll Frieden für ein Dorf ist und auch, dass der Segen als aktive Friedensarbeit zu sehen ist. Auf Papier-Friedenstauben konnten die Gottesdienstbesucher ihre Friedenswünsche für Schloßau notieren, und die Ministranten hängten diese dann an einen eigens aufgestellten Baum. Musikalisch bereichert wurde der Gottesdienst durch den Musikverein Schloßau unter Stabführung von Herbert Münkel und den Jazzchor unter Dirigent Werner Scheuermann.

750 Jazzchor

Beim anschließenden Festakt, den Ortsvorsteherin Tanja Schneider eröffnete, begeisterten musikalisch zunächst die Kinder der Grundschule Schloßau unter Rektor Markus Wellm mit starkem „Drive“ und jeder Menge Spaß – auch bei ihren textlich angepassten Liedvorträgen.

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Rein instrumental gaben die Schloßauer Musikanten einen Ohrenschmaus zu Gehör, vor allem mit der Weltpremiere des „Schloßauer Marschs“, den Herbert Münkel eigens von dem bekannten Komponisten Franz Watz hatte komponieren lassen, und der hervorragend zu dem original Odenwälder Bauernpaar, alias Thomas Müller und Marianne Mechler, passte.

750 Trachten

750 Jahre Schloßau – Diese Zeit bezieht sich allerdings nicht auf das Bestehen von Menschen an diesem Ort, sondern ausschließlich auf die urkundliche Ersterwähnung, als Ullrich von Dürn sieben Dörfer der oberen Cent Mudau zusammen mit seiner Burg Wildenberg für 900 Mark Kölner Münze an den Erzbischof von Mainz, Werner von Eppstein, verkaufte. Das bitterarme Schloßau (im Dialekt „Schlossi“) entwickelte sich mit vielen Höhen und großen Tiefen und noch mehr Namenswechseln erst seit dem 20. Jahrhundert zu einem liebens- und lebenswerten Dorf und glänzt heute durch starken Zusammenhalt und Ideenreichtum.

Ein Punkt, den auch Landrat Dr. Achim Brötel in seinem Grußwort unterstrich. Mit einem dicken Lob an Thomas Müller für die hervorragende Festrede betonte er: „Schloßau ist aber sehr viel mehr als das, was uns historisch überliefert wird.“ Schloßau habe die Zukunft fest im Blick, wie die überaus aktive Dorfgemeinschaft durch bürgerschaftliches Engagement immer wieder durch all seine Vereine wie z. B. dem Jugendkeller, schon Abonnementsieger beim Wettbewerb zum „Jugendhaus des Jahres“, oder dem FC Blau-Weiß, der in der Landesliga Odenwald spielt, beweist.

Schirmherr Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger war ebenfalls der Meinung, dass es für Schloßau und seine Zukunft besonders wertvoll sei, dass hier die Geschichte des Orts und das „Wir“-Gefühl hochgehalten wird. Er habe um die Zukunft dieses Teilorts keine Bange, denn „Schloßau lebt und gedeiht!“

Mit dem Badnerlied endete der offizielle Festakt, die Party jedoch ging noch lange mit einem vielfältigen Programm für alle Altersgruppen weiter. Die Besucher wurden mit Grillspezialitäten, einem Mittagessen sowie Kaffee und Kuchen rund um den Schulhof bestens versorgt, zeitweise gab es auch ein kulturelles Programm. Dabei waren die Kindergartenkinder mit ihren musikalischen Geburtstagswünschen der absolute Hit. Sie wünschten sich für ihr „liebes Schloßau“ u. a., dass man noch lange bei der Irma Eis und Brötchen einkaufen kann, dass das Schwimmbad im Ort bleibt, ebenso wie der Kindergarten und die Schule. Das waren schon sehr konkrete und durchdachte Wünsche auf der großen Glückwunschkarte.

750 Kindergarten

Die Schloßauer Musikanten spielten zur Unterhaltung auf, als „Bänkelsänger“ begeisterten Katrin und Anton Fleischmann, es gab jede Menge Spiel und Spaß, darunter eine kurzweilige Familien-Dorfrallye für Klein und Groß. Das Thema Waldarbeit unter fachkundiger Präsentation von Paul Haas wurde ebenfalls thematisiert und im Künstlerviertel am unteren Eingang der Schule bekamen Schloßauer Künstler eine Bühne.

 750 Kuenstlerviertel

Im Untergeschoss der Schule stellten Karin Scholl und ihr Team das „blaue Gold von Schloßau“ vor, das sich als leckere Blaubeermarmelade entpuppte. Ergänzt wurde das Ganze mit einer Bilderausstellung zur Dorfentwicklung sowie Führungen in der nahe gelegenen Pfarrkirche. Und am Abend war zum Finalspiel der DFB-Damen Public Viewing in der Schulturnhalle angesagt.

 750 Wald

 750 Schulhof

Liane Merkle

Hier geht´s zum Festvortrag von Thomas Müller.