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Wilhelm Trunk
Mit dem Namen Wilhelm Trunk verbinden wir Schloßauer in erster Linie unser Heimatgedicht „Schloßau“. Doch hat dieser Odenwälder Dichter viele andere schöne, einfühlsame und ausdrucksstarke Gedichte geschrieben, nicht nur über seine Heimat und das damalige bäuerliche Leben, sondern – vor allem in seiner späteren Schaffenszeit – auch über Kriegserlebnisse und andere weltpolitische Ereignisse seiner Zeit.
Geboren wurde Wilhelm Trunk am 26.10.1907 als 2. Sohn eines Landwirts in Unterscheidental. Da er schon im Alter von zwei Jahren seinen Vater verlor, war seine Kindheit und Jugend – noch mehr als damals sowieso üblich – durch Mitarbeit in der Landwirtschaft, durch das harte, aber naturverbundene, bäuerliche Leben geprägt. Er besuchte von 1914 – 1922 die Volksschule in Unterscheidental und arbeitete danach in der elterlichen Landwirtschaft, für die jetzt sein älterer Bruder verantwortlich war.
In seinen Gedichten beschreibt er eindrucksvoll die mühevolle Arbeit eines Bauern im Odenwald, dabei sinnt er fast ehrfürchtig über das Geschehen in der Natur, über ihren Schöpfer oder den Sinn des Lebens. Und behält dabei immer einen Blick für das Kleine, z.B. einen Käfer, eine Glockenblume, eine Margarite oder einen Schmetterling.
Wie für viele andere veränderte sich mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs schlagartig das Leben von Wilhelm Trunk. Er wurde eingezogen und musste als Soldat in Deutschland, Rumänien und Italien fünf grausame Kriegsjahre durchstehen, bevor er gegen Kriegsende in französische Gefangenschaft geriet, die nach zwei Jahren mit dem 2. Fluchtversuch zu Ende ging.
In seinen Gedichten beschreibt er nachdrücklich seine Erlebnisse und Gefühle und klagt die Verantwortlichen dieser unmenschlichen und sinnlosen Kriege an.
Zurück in der Heimat heiratete er bald (1953) seine Frau Irmgard und zog ein Jahr später nach Krumbach, wo er in einer holzverarbeitenden Fabrik Arbeit fand, bevor er bald darauf beim Landratsamt Mosbach angestellt wurde. Er starb 1986 in Krumbach.
Das Schreiben ließ ihn bis zuletzt nicht los. Schon vor dem Krieg erschienen erste Gedichte in
Zeitungen und Zeitschriften. Nach seiner Rückkehr aus Frankreich veröffentlichte er 1948 seinen ersten Gedichtband "Ähren im Wind", dem 1966 "Bilder und Früchte" und 1982 "Ein Leben lang" folgten. Als Heimatdichter, Bauerndichter oder Odenwald-Dichter wurde er schon zu Lebzeiten bezeichnet. Dies mag alles richtig sein, wird aber seinem Schaffen doch nicht ganz gerecht, da er – vor allem in späteren Jahren – zunehmend das Zeit- und Weltgeschehen mit einbezog.
Seine Hommage an den Odenwald „Im Odenwald da hinten“ wurde von Professor Niedermayer vertont, 1956 vom Männergesangverein „Sängerbund 1871 Limbach“ uraufgeführt und dann als „Odenwaldlied“ bekannt.
Nicht nur im Männergesangverein, in dem er mitwirkte und für den er eigens Gedichte und Lieder schuf, auch sonst schrieb er immer wieder für besondere Anlässe in der Gemeinde und der Region Gedichte, so z.B. zum 25-jährigen Priesterjubiläum von Pfarrer Rudolf Frühling in Krumbach oder zum 30-jährigen Jubiläum der Christ-König-Kirche in Krumbach im November 1985.

Quellen:
Wilhelm Trunk, Bilder und Früchte, Selbstverlag, Krumbach 1966
Wilhelm Trunk, Ein Leben lang, Verlag Laub, Elztal-Dallau, 1982
Hilde Mursa, Wilhelm Trunk - ein Dichter aus dem Odenwald in "Unser Land" 2001
Walter Herkert
Hier drei Beispiele für die sehr schönen und eindrucksvollen Gedichte von Wilhelm Trunk
Dem Odenwald
 
Viel Tannen stehen, jung und alt,
viel Wälder gibt´s im Odenwald.
Und rauschend klingt´s von Hang zu Hang
seit ewig fast im gleichen Klang.
             Es rührt mich an und klingt mir nach!
             Ich weiß und hör es tausendfach,
             dass so mit Wind und Welt vertauscht
             die Seele meiner Heimat rauscht.
 
Der Odenwald hat kargen Sand!
Doch gibt´s viel Glocken hierzuland.
Und sonntags läuten sie im Chor
aus Dorf und Tal ins Licht empor.
             Das rührt mich an, das klingt mir nach!
             Ich weiß und hör es tausendfach,
             dass so mit ehernem Getön
             die Lieder meiner Heimat geh´n. 
 
Nicht nur die Glocken und der Wald!
Es jubiliert und widerhallt.
Viel Lerchen singen Preis und Ehr,
dem Odenwald, dem grünen Meer.
             Das rührt mich an, das klingt mir nach!
             Ich weiß und hör es tausendfach,
             dass jeder Fleck der Heimat mein
             voll Leben ist und Sonnenschein.
 
Um Haus und Hof wächst Korn und Klee.
Im klaren Bach tränkt sich das Reh.
In jedem Bild, in jedem Kraut
Ist mir der Odenwald vertraut.
             Es bleibt in jeder Sehnsucht wach!
             Ich weiß und hör es tausendfach,
             dass ich in ihm bis über´s Grab
             nur meine wahre Heimat hab.

Heimat
 
Heimat, du bist Erde,
der Väter heilges Land,
das Haus mit seinem Herde,
das Korn am Hügelrand.
 
Du bist die stille Halde,
die unterm Himmel ruht.
Der Wind rauscht überm Walde,
und jeder Weg ist gut.
 
Und du hast uns geboren
In Liebe und in Schmerz.
Es pocht aus allen Poren
Dein mütterliches Herz.
 
Du hast uns Brot gegeben,
da waren wir noch Kind.
Du bist das ganze Leben,
in dem wir glücklich sind.
 
Der Leib ist deine Gabe,
das Blut hast du geschenkt.
Und wir sind noch im Grabe
In dich hinein versenkt.
​Ein kleines Dorf

Ein kleines Dorf liegt wo im Walde
mit sich und der Natur allein.
Die Häuser stehn auf grüner Halde,
geschart in Haufen und in Reihn.
Doch Haus und Hof und Weg und Aue
sind ein gewachsenes Gebild.
Der Himmel weitet sich ins Blaue,
im grünen Walde grast das Wild.

Ein kleines Drf ist eine Mitte
im großen weiten Erdenrund.
Hier haben Recht und Brauch und Sitte
und Pflicht und Freiheit ihren Grund.
Hier erst sind wir wir selbst geworden
nach dem von Gott gelegten Keim.
Vom Süden bis hinauf zum Norden
sind einzig wir nur hier daheim.

Ein kleines Dorf gibt unserm Willen
und unsrer Sehnsucht Ziel und Sinn.
Hier zwischen Flur und Wald im Stillen
sind Ruh und Rasten noch Gewinn.
Hier setzt der Himmel noch die Zeichen
und die Natur der Dinge Lauf.
Und unter Menschen hört desgleichen
das Gut- und Freisein noch nicht auf.

Ein kleines Dorf vor vielen andern
hat für dich Haus und Tisch und Herd,
und nimmer wirst du ihm entwandern,
wohin dich auch das Leben fährt.
Hier bist du gleichsam bei den Ahnen
und bei den eignen Enkeln Gast.
Sogar die Gräber noch gemahnen,
daß du hier deine Heimat hast.
Bild
Verein Örtliche Geschichte
​Schloßau/Waldauerbach e.V
​Eichfeld 15

69427 Mudau-Schloßau

info@vög-schlossau.de

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