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Erste-Hilfe-Kurs in Schloßau

(lm) „Erste Hilfe aus der Praxis für die Praxis“ standen am vergangen Samstag im Gerätehaus der Abteilungswehr Schloßau im Fokus eines ganzen Ausbildungstages, zu dem Fachkrankenpfleger Norbert Ziegeler eingeladen hatte. Der Ausbilder selbst war wohl besonders überrascht, dass von 17 bis 65 Jahren nahezu alle Generationen –  und nicht nur Führerscheinanwärter – interessiert waren, im Falle eines Falles als Augenzeuge oder im eigenen familiären Umfeld lebensrettende Maßnahmen ergreifen zu können. Der Kursleiter Ziegeler ist nahezu jede Woche für die Malteser im Großraum Heidelberg in dieser Mission unterwegs und hat hierfür im Laufe der Jahre immer wieder seine Unterrichtsmaterialien, auch mit Unterstützung von Hotels, Fluggesellschaften, Kliniken sowie Betrieben ergänzt und aktualisiert. Dadurch konnte er die Teilnehmer nach der entsprechenden Theorie mit gut vorbereiteten „Alltagssituationen“ nahezu ins „kalte Wasser“ werfen, damit sie gleich situationsgerecht handeln mussten. Einerseits wurden so bereits vorhandene Kenntnisse abgefragt, andererseits zeigten die im Fotostudio nachgestellten Szenarien auf einprägsamen Powerpoints, wie man an solche Sachen rangeht und ohne jegliche Hilfsmittel  lebensrettende Maßnahmen ergreifen kann.

Die wichtigste Regel von Ziegeler an die Kursteilnehmer: „Komm so wie du bist! Gewinne einen Überblick! Überwinde deine eigene Hemmschwelle und tue etwas! Du kannst nichts falsch machen, außer nichts zu tun!“ war sein Einstieg in die Materie. Die möglichen Hilfeleistungen wurden dann gemeinsam mit dem Kursleiter Punkt für Punkt abgearbeitet, wobei die erste Kontaktaufnahme mit dem Patienten, der Notruf, die Bewusstlosigkeit und das Überprüfen der Vitalfunktionen im Vordergrund standen. Die Wiederbelebung und der Gebrauch eines Übungs-Defis während der laufenden Herzmassage rundeten den Vormittag der Veranstaltung ab. Da genügend Übungspuppen zur Verfügung standen, konnten alle Kursteilnehmer während der für Schloßau real angenommenen Eintreffzeiten des Rettungsdienstes aus Buchen die Erste-Hilfe-Maßnahmen simulieren. Vielen wurde dabei bewusst, wie anstrengend das ist, und wie lange sich die Minuten der Eintreffzeit hinziehen können. Doch mit kontinuierlichem Wechsel der Helfer wurde hier eine gute Kontinuität erreicht. Auch das Herbeiholen des Defis und der damit verbundene Zeitaspekt wurden simuliert. Ziegeler unterstrich die Bedeutung der ununterbrochenen Herzmassage beim Aufkleben der Defi-Elektroden, was beim Zwei-Helfersystem auch super funktionierte. Wie so oft – „die Übung bringt es und die Praxis ist ein guter Lehrmeister.“

Am Nachmittag standen dann häufig vorkommende Krankheitsbilder im Fokus, die für den Ersthelfer relevant sind, außerdem die Blutstillung, Verbände und Schockgeschehen und die möglichen Hilfsmaßnahmen in der Praxis. Zu der Frage „was tun bei einem Verkehrsunfall?“ überraschte Ziegeler die Teilnehmer mit einem Planspiel, bei dem die Teilnehmer mit Modellautos und Straßen im Maßstab 1 zu 90 ihr Können zeigen konnten. Hierbei wurde auf Absicherung, Eigenschutz und Rettungsgasse besonderer Wert gelegt. Anschaulich war hierbei die Gegenüberstellung wiederum auf Powerpoints, wie man es nicht machen soll und wie es richtig ist, somit gab es dann noch einige Praxistipps, die für Landstraßen und Autobahnen relevant sind. In dem Zusammenhang wurden auch Verkehrsunfälle mit Motorradfahrern angesprochen sowie das Abnehmen des Helms durch 2 Helfer. Dies war auch der Schlußstrich des Kurses über Generationen – Festzuhalten bleibt, dass Schloßau wieder neue und gute Ersthelfer dazu gewonnen hat.

Erste Hilfe Kurs

Quelle: mudau.de, 04.03.2024